„The Big Short“ macht an der New Yorker Wall Street nach den Ereignissen zu Zeiten der Finanz-, Immobilien- und Bankenkrise in den Jahren 2007 bis 2010 nun wieder die Runde. Neben Einkaufszentren und Shopping Malls scheinen sich auch Hotels in den Vereinigten Staaten hierfür geradezu anzubieten.

Hilton will Hotelkomplex auf dem Times Square schließen

Für Schlagzeilen sorgte vor wenigen Tagen die Ankündigung der Hilton Hotel Group, einen eigens betriebenen Hotelkomplex auf dem New Yorker Times Square permanent schließen und den dortigen Betrieb stilllegen zu wollen.

Ich hatte Ihnen über die vergangenen Wochen und Monate <link beitrag post usa-explodierende-saeumnisquoten-an-cmbs-maerkten _blank>berichtet, dass der breite Markt für Gewerbeimmobilien in den USA sich in einem Zustand des Kollabierens befindet, was sich vor allem an dem abschreckenden Beispiel der Metropole New York City besonders gut beobachten lässt.

Wohlhabende Bürger kehren New York den Rücken

Nicht nur die Covid-Krise, sondern vor allem die zusehende Vermüllung und anhaltende Gewalt auf den Straßen von New York City haben <link wirtschaftsfacts beitrag flucht-aus-new-york-city _blank>zu einer Flucht unter wohlhabenden Bürgern aus der Stadt beigetragen, deren Geschwindigkeit sich auf eine solche Weise noch nicht hat beobachten lassen.

Ich bin mir nicht sicher, was von der lokalen Wirtschaft in New York City noch übriggeblieben sein wird, wenn die aktuelle Krise irgendwann einmal hinter uns liegen wird. Beobachten lässt sich zurzeit, dass der gewerbliche Immobilienmarkt der Stadt nur noch ein Schatten seiner selbst ist – von einem prosperierenden Gewerbe kann keine Rede mehr sein.

Bezug auf einen Bericht von RealClearPolitics nehmend, hat das Real Estate Board of New York bekannt gegeben, dass sich die Investitionen und Verkäufe im CRE-Sektor der Stadt im ersten Halbjahr gerade noch auf 10,5 Milliarden US-Dollar angesichts von insgesamt 1.229 Transaktionen belaufen haben.

  

Unter dem Strich steht im Hinblick auf die abgeschlossenen Transaktionen ein Einbruch in Höhe von 32 Prozent bei einem Einbruch der Verkäufe in Höhe von 54 Prozent im Vergleich mit derselben Periode des Vorjahres. Es handelt sich hierbei um ein neues Rekordtief in der Historie der Datenaufzeichnungen.

Preise für Wohn- und Bürogebäude brechen dramatisch ein

Allen voran Apartment- und Wohnraumgebäude litten in der Berichtsperiode unter einem Preiseinbruch in Höhe von durchschnittlich fünfzig Prozent (!). Im Bereich von Hotels und Bürogebäudekomplexen belief sich dieser Einbruch auf 37 respektive 28 Prozent.

  

James Whelan, Präsident des Real Estate Board of New York, teilte zu den Entwicklungen mit, dass die zerstörerischen und lange anhaltenden Auswirkungen der Pandemie in Bezug auf die Stabilität und den gesundheitlichen Zustand der lokalen Wirtschaft unübersehbar seien.

Sowohl die gewerblichen als auch die privaten Immobilienmärkte erwiesen sich als einer der wichtigsten Treiber der New Yorker Lokalwirtschaft, was darauf hindeute, dass sich die Stadt in einem kaum zu beziffernden Dilemma befände.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Es sei die Frage erlaubt, ob es angesichts der aktuellen Entwicklungen tatsächlich eine so gute Idee gewesen sein mag, der New Yorker Polizeibehörde NYPD ihr Budget um eine Milliarde US-Dollar zu kürzen? Seitens des demokratischen New Yorker Bürgermeisters Bill DeBlasio lässt sich hierzu nichts vernehmen, während der demokratische Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, die bereits in Scharen aus der Stadt geflohenen Einwohner von New York City zuletzt dazu aufrief, doch bitte zurückzukehren. Heimkehrer wolle er in einem solchen Fall auch persönlich bekochen, wie Cuomo ausführte. Noch mehr Weltfremdheit und Realitätsferne gehen schon kaum mehr. Wenn die Situation nicht so überaus ernst wäre, ließe sich hierüber einfach nur noch lauthals lachen!

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